Forstwirtschaft

Mit einer Waldfläche von über 12.000 Hektar stellt die Forstwirtschaft eine wichtige Landnutzung im Biosphärenreservat dar. Die Wälder im Biosphärenreservat werden vom Amt für Forstwirtschaft Lübben betreut. Es beteiligt sich aktiv an verschiedenen Naturschutzmaßnahmen im Biosphärenreservat, z. B. an der Horstbetreuung geschützter Vogelarten und der Umsetzung des Gewässerrandstreifenprojektes. Der Landeswald von ca. 6.000 Hektar Größe wird von der Landesforstverwaltung in Abstimmung mit den Zielen des Biosphärenreservates bewirtschaftet. Die andere Hälfte der Waldfläche ist Privatwald, hier wird über Beratung und Förderprogramme eine naturnahe Waldbewirtschaftung angestrebt.

Naturnahe Wälder

Berücksichtigt werden muss dabei, dass die Niederungswälder die naturnahesten Bereiche im Biosphärenreservat sind und besonderen Schutz verdienen. Hier dominieren naturnahe Laubwälder mit hohem Alt- und Totholzanteil und hoher Strukturvielfalt, die durch Baumpilze, Insekten, Vögel und Säuger geschaffen wird. Eine ganze Reihe gefährdeter Tierarten  - vom scheuen Schwarzstorch über Biber und Otter bis zum europaweit geschützten Eremiten-Käfer haben hier ihren Lebensraum. Auch für den Wasserhaushalt sind die feuchten Niederungswälder von besonderer Bedeutung - hier kann der Fluss noch über die Ufer treten. Die noch vorhandenen Überflutungsbereiche sind ökologisch besonders wertvoll. Auch für Tourismus und Erholung besitzt der Wald einen hohen Wert. Die Erlenhochwälder im Oberspreewald und die Laubmischwälder im Unterspreewald sind Naturattraktionen, die es anderswo nicht zu sehen gibt.

Waldentwicklung

Schwerpunkte der Waldentwicklung werden entsprechend der Schutzzonen gesetzt. In der Schutzzone I wird die natürliche Entwicklung die Wälder ohne menschliche Eingriffe gesichert und wissenschaftlich beobachtet. In den Niederungswäldern der Schutzzone II stehen Biotop- und Artenvielfalt im Vordergrund. Durch naturschutzgerechte Nutzungsformen wie einzelstamm- bis kleinflächige Holzernte, bodenschonende Holzbringung und überwiegend natürliche Waldverjüngung werden hier entsprechend der Boden- und Wasserverhältnisse vielgestaltige und baumartenreiche Bruch- bzw. Auenwälder erhalten bzw. wieder entwickelt. Demzufolge werden die dominierenden Erlen in der künftigen Waldgeneration mit Eschen, Ulmen und Stieleichen ergänzt. In den Randbereichen der Niederungen, in den Schutzzonen III und IV, bestimmen bisher Kiefernforste das Waldbild. Hier soll künftig durch Waldumbau eine größere Baumartenvielfalt und Stabilität erreicht werden.