Kulturlandschaft

Entwicklung der Kulturlandschaft

Ab dem Mittelalter begannen die Menschen den Spreewald zu besiedeln und zu nutzen. Mühsam drangen sie in die sumpfige, von Urwald bedeckte Spree-Niederung vor, um vor allem seit dem 18. Jahrhundert nach umfangreichen Rodungen immer größere Gebiete landwirtschaftlich zu nutzen. Auf Schwemmsandinseln, den Kaupen, errichteten sie ihre Gehöfte und verwandelten etwa drei Viertel der Wälder in Wiesen oder Äcker. So entstand das unverwechselbare, nahezu parkartige Mosaik von kleinflächigen Äckern, Wiesen, Wald und Gehöften, das der Landschaft den besonderen Reiz gibt. Gleichzeitig nahm die Artenvielfalt sprunghaft zu. Gesellten sich doch den Tieren und Pflanzen des Waldes und des Wassers nun die Arten der offenen Landschaft hinzu. Vor allem eine reiche Vogelwelt, zu der beispielsweise die Bekassine, der Weißstorch und der Wiedehopf zählen, wurde heimisch.

Wasserwege

Das Leben der Menschen gestaltete sich im Spreewald auf ganz eigene Art. Dörfer, die nur auf dem Wasserwege erreichbar waren, jedes Gehöft von Fließen umgeben und der flache Kahn als das einzige Verkehrs- und Transportmittel, waren bis ins letzte Jahrhundert hinein im Spreewald die Regel. Der Lebensrhythmus wurde vom Wasser geprägt und Hochwässer, aber auch Trockenzeiten erschwerten das ohnehin harte Dasein. Ein kleiner Hafen und mehrere Kähne gehörten zu jedem Gehöft.

Wehre und Stauanlagen

Damit die Fließe auch in Trockenzeiten befahren werden konnten, errichtete man zahlreiche Wehre. Diese Stauanlagen wurden so angeordnet, dass mehrere Staugürtel - quer zur Fließrichtung angelegt - die Wässer kaskadenartig abriegelten. Schleusen in den wichtigsten Wasserläufen ermöglichen seitdem die ungehinderte Kahnfahrt.