Lebensraum Gewässer

Wasser im Spreewald

 ...hat viele Facetten: Hohe Luftfeuchtigkeit, die an heiBen Sommertagen mehr Frische als andernorts bringt. Nebeltröpfchen, die geheimnisvolle Schleier weben. Regentropfen, die Wasserressourcen auffüllen und beim Versickern auch dem Grundwasser zufließen. Und schließlich die FlieBe, die die Landschaft wie ein Netz von Lebensadern durchziehen und unser Bild vom Spreewald prägen. Hauptsächlich um sie geht es hier.
Die Fließgewässer sind nicht nur Lebensraum fur viele Tier- und Pflanzenarten. Sie werden zum Fischen und Angeln genutzt. Und sie sind Verkehrswege - vor allem Touristen sind per Spreewaldkahn oder Paddelboot unterwegs, aber auch Landwirte nutzen noch traditionell den Kahn fur die Bewirtschaftung. Damit die Gewässer all diese Funktionen erfullen können und darüber hinaus der Hochwasserschutz gewahrleistet wird, müssen sie gepflegt werden. Das ist Aufgabe der Wasserwirtschaft. Im Biospharenreservat Spreewald als Modellregion für nachhaltige Entwicklung geschieht dies mit besonderer Sorgfalt.

Seen

Luchsee (Foto: Archiv BR Spreewald)

Die meisten Seen im Spreewald sind nährstoffreich. Hier bilden sich ausgedehnte Schwimmblattzonen mit Seerosen, Teichrosen, Laichkrautarten, aber auch Unterwasserpflanzengesellschaften kommen vor (Wasserschlauch). Erwähnenswert sind die Bestände der Wassernuss und zahlreicher seltener Laichkräuter im Neuendorfer See. In den Flachwasser- und Uferzonen der Seen wachsen meist Schilf- und Rohrkolbenröhrichte. Neben den für den Menschen nutzbaren Arten leben in den Spreewaldseen auch Bitterling und Moderlieschen. Haubentaucher sieht man überall nach Fischen, Fröschen oder Wasserinsekten tauchen. Auf dem Byhleguhrer See  brüten Flußseeschwalben auf einer künstlichen Insel.

Fließgewässer

Kirschtkanal (Foto: Archiv BR Spreewald)

Fließgewässer sind der charakteristische Lebensraum des Spreewalds. In ihnen und ihren Uferzonen leben viele Tierarten und Pflanzenarten, darunter auch besonders seltene und gefährdete. Da das Gewässernetz schon sehr lange vom Menschen verändert wurde, ist eine Unterscheidung zwischen Kanälen und natürlich entstandenen Fließgewässern im Gelände nicht immer möglich. So mancher Bach sieht heute wie ein Meliorationsgraben aus. Man spricht daher am besten immer von "Fließen". In den meisten Fließen finden sich kaum Wasserpflanzen, weil der dichte Baumbestand nicht ausreichend Licht durchlässt. In breiteren oder unbeschatteten Abschnitten wachsen Wasserhahnenfuß, Seerosen, Krebsscheren, Wasserfeder, Froschbiss und Laichkräuter, auf dem Wasser schwimmen Wasserlinsen.